Das Nordhausen massiv bombardiert wurde, ist leider kein Geheimnis. Doch wenige kennen auch die Unterwelten von Nordhausen, die Splitterschutzgräben und Befestigungsanlagen zum Schutz der Bevölkerung. Wir durften mit Michael Garke, einem Nordhäuser , der sich massiv für den Erhalt und die Freilegung solcher Anlagen einsetzt, den Splitterschutzgraben in der Nordhäuser Altstadt begehen.

Natürlich gab es in Deutschland auch zur damaligen Zeit „Besondere Bestimmungen zum Bau von Luftschutz-Bunkern“. Diese mussten eingehalten werden und wurden zur damaligen Zeit durch praktisch durchgeführte Versuche ermittelt. In Nordhausen gab es 6 Luftschutzkeller, 2 Luftschutzstollen, 7 splittersichere Deckungsgräben und 4 Befehlsstellen der örtlichen Luftschutzleitung. Insgesamt fanden ca 8000 Personen in den Schutzeinrichtungen Deckung.

Seit Anfang 1943 wurde in Deutschland an Luftschutzprojekten gearbeitet.Auch in Nordhausen wurden Deckungsgräben geplant. Der Bau dieser Gräben musste nach einem gewissen Muster erfolgen.

Durch die verwinkelte Kobstruktion sollte die Luftdruckwelle beim Einschlag gebrochen werden.Am Ende solte es natürlich anders kommen als geplant. Die Splittergräben erhielten eine komplett andere Form. Einzig die Verwinkelung blieb.

Januar 2019. Bei einem Vortrag , den M. Garke hielt, fragte ein Besucher nach der Tür, und was dahinter sei, gegenüber des „Sockens“. Zum derzeitigen Zeitpunkt war keine, man konnte nur die Umrisse einer vielleicht ehemaligen Tür erkennen. Gepackt von Neugier wagte M. Garke erste Schritte und es kam zur Eröffnungdes Eingangs. Was dahinter lag, damit hätte keiner gerechnet – eine vollständige Luftschutzanlage.
Diese wurde nun freigelegt.

Sollten auch Sie einmal Interesse haben in die Unterwelten von Nordhausen zu gehen und den Geschehnissen und Geschichten von M.Garke zu lauschen, nutzen Sie unbedingt einen Besuch zum Tag des offenen Denkmals und schauen Sie es sich an.

Quelle Text und Grafiken : Nordhäuser Unterwelten, S18ff, Michael Garke | Raumbild Nordhausen